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Schweregrade eines anaphylaktischen Schocks
Für die Diagnose eines anaphylaktischen Schocks werden die Symptome in vier Schweregrade unterteilt.
Anaphylaktischer Schock

Schweregrade eines anaphylaktischen Schocks

Eine allergische Reaktion kann in ihrer Symptomatik und auch in ihrem Ausmaß sehr verschieden ausfallen. Die häufigsten Symptome einer anaphylaktischen Reaktion betreffen die Haut, die Atemwege, den Magen-Darm-Trakt und das Herz-Kreislauf-System. Allerdings müssen nicht alle vier Bereich gleichermaßen betroffen sein und auch die Reihenfolge, ob beispielsweise zuerst die Haut und zuletzt das kardiovaskuläre System Symptome zeigen, ist nicht einheitlich.

Um trotzdem eine allgemeingültige Diagnose anhand der vorhandenen Symptome stellen zu können, wurde in der „Leitlinie zu Akuttherapie und Management der Anaphylaxie“ eine Einteilung in Schweregrade anaphylaktischer Reaktionen verifiziert.

I. Schweregrad eines anaphylaktischen Schocks

Als „Haut- und subjektive Allgemeinsymptome“ definiert die Leitlinie spezifische Hautreaktionen wie Rötungen, Hitzegefühl und Juckreiz. Manche Patienten verspüren außerdem ein Brennen in den Handinnenflächen und Fußsohlen, auch der Genitalbereich kann betroffen sein. Hinzu kommen leichte Symptome wie Kopfschmerzen und Schwindel, ein metallischer Geschmack, Angstzustände und Desorientierung. All diese Symptome treten in einem Großteil der Fälle eines anaphylaktischen Schocks auch bei den Schweregraden II bis IV auf.

II. Schweregrad

Kommen zu den Symptomen des I. Schweregrades leichte Atemnot und ein beschleunigter Herzschlag hinzu, liegt ein anaphylaktischer Schock des II. Grades vor. Typisch sind zudem starker Blutdruckabfall und eine Beteiligung des Herz-Kreislauf-Systems, die sich in Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen äußern kann. Hinzu kommen eine laufende Nase, Heiserkeit, Herzrasen sowie Herzrhythmusstörungen.

III. Schweregrad eines anaphylaktischen Schocks

Ein anaphylaktischer Schock des III. Grades vereint die Symptome des I. und II. Grades und zeichnet sich insbesondere durch eine Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur aus, sogenannter Bronchospasmus. Einige Patienten entwickeln zudem eine Kehlkopfschwellung, sogenanntes Quincke-Ödem, die zu Luftnot führt. Eine Blaufärbung der Haut ist ein typisches Anzeichen des Schweregrades III. Neben heftigem Erbrechen kann ein unkontrollierbarer Stuhlabgang hinzukommen. Die Patienten erleiden einen Schock des Herz-Kreislauf-Systems.

IV. Schweregrad

Der anaphylaktische Schock des IV. Grades ist ein akuter Notfall. Die Symptome aus Schweregrad III resultieren in einen Kreislaufkollaps, der einen Atem- und Kreislaufstillstand zur Folge haben kann.

Sabrina Mandel